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Seniorenbeirat Falkensee mit Gästen aus dem BMFSFJ
Zu Besuch beim Seniorenbeirat Falkensee

Nachricht vom 18. August 2022

Bundesseniorenministerium zu Gast bei lokalen Partnern

Bei schönstem Sommerwetter bekamen zwei lokale Partner des Projekts „Digital souverän mit KI“ am 17. August Besuch aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Prof. Dr. Matthias von Schwanenflügel, Leiter der Abteilung „Demographischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege“, Susanne Wein, Leiterin des Referats „Bildung für ältere Menschen, Digitalisierung“, und weitere Ministeriumsmitarbeiterinnen verschafften sich einen Eindruck von lokalen Lernangeboten für ältere Menschen.

 

Vielfalt und Begegnung im Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße

Um zehn Uhr ging es gut gelaunt im Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße (MGH) los. Drei Engagierte, ein lokaler Netzwerkpartner, eine treue Besucherin und ein Mitarbeiter des Hauses erzählten munter drauf los, welche Erfahrungen sie bisher rund um den digitalen Kompetenzerwerb älterer Menschen gemacht haben.

Tim Ünsal gab einen Überblick über die Begegnungsstätte mitten in Berlin-Kreuzberg. Rima Boubou-Hempel berichtete, dass für die Teilnehmenden der digitalen Lernangebote eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet wurde, die rege genutzt wird. „Millionen an Fragen“ erreichen auch Michel Makssi Youssef in seinen digitalen Sprechstunden – vom Datenschutz über Online-Shopping bis hin zur Corona-Warn-App. Hossein Alabdo beantwortet oft Fragen zu Online-Formularen von Behörden. Wenn die geklärt seien, drehten sich die Gespräche schnell auch um andere Themen, oft entstehe sogar eine familiäre Atmosphäre: Viel Liebe sei im Mehrgenerationenhaus zu spüren, schwärmt er, und eine regelmäßig Besucherin des Haus bestätigt lächelnd, wie gerne sie die vielfältigen Angebote wahrnehme. Das Mehrgenerationenhaus kommt auch im Stadtbezirk gut an und ist hervorragend mit anderen Organisationen vernetzt, so ist heute auch Stadtteilkoordinator Veit Hannemann zu Gast.

Als lokaler Partner von „Digital souverän mit KI“ bietet das MGH seinen (älteren) Gästen die Möglichkeit, verschiedene smarte Geräte auszuprobieren oder einen spielerischen Zugang zum Themenfeld Künstliche Intelligenz zu gewinnen. Das galt natürlich auch für den Besuch aus dem Ministerium. So gab es dank VR-Brille einen virtuellen Ausflug ins Gebirge. Am Laptop wurden mit wenigen Strichen ein Papagei, und ein Koffer und einiges mehr gezeichnet und von einem neuronalen Netzwerk blitzschnell erkannt. Allein die Skizze einer Meerjungfrau stellte für den automatisierten Musterabgleich und die Künstlerin eine kleine Herausforderung dar. Beim zweiten KI-Experiment fiel die Entscheidung, ob ein Bild von einem KI-System generiert wurde oder eine echte Person abbildet, gar nicht so leicht.

Zwischendurch konnten die Gäste den trubeligen Alltag eines Mehrgenerationenhauses direkt miterleben: So klapperte es munter in der Küche, ein Lieferant mit Apfelpflücker über der Schulter brachte Lebensmittel für eine Verteilstation vorbei, im Garten traf sich die Gymnastikgruppe auf einen Kaffeeplausch und von allen Seiten waren unterschiedliche Sprachfetzen zu hören. Mehrsprachigkeit ist hier nämlich gang und gäbe, so können digitale Tipps beispielsweise auch in arabischer Sprache gegeben werden. Ansonsten helfen seit kurzem auch KI-basierte Übersetzungs-Apps oder die Simultansynchronisation von Sprachassistenten.

Zu Besuch im MGH Gneisenaustraße

 

Engagierter Seniorenbeirat in Falkensee

Mittags besuchte die Delegation des BMFSFJ eine Station des Digitalen Engels auf dem Berliner Spittelmarkt. Im Anschluss ging es dann ins brandenburgische Falkensee. Dort begrüßten Ulf Hoffmeyer-Zlotnik, Michael Lauber und Sylvia Hoffmann vom Seniorenbeirat Falkensee die Berliner Gäste und informierten gemeinsam mit dem IT-Experten Albrecht Frei über die digitalen Angebote vor Ort. Angelika Falkner vertrat den Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung der Stadt Falkensee und unterstrich die Notwendigkeit für digitale Lernangebote für Menschen mit Behinderung.

Der Seniorenbeirat Falkensee ist sowohl Erfahrungsort des DigitalPakt Alter als auch lokaler Partner bei „Digital souverän mit KI“. Dank der beiden ehrenamtlichen IT-Berater können ältere Menschen aus Falkensee neben einer digitalen Sprechstunde auch aufsuchende Angebote in Anspruch nehmen. Heißt: Die Engagierten helfen auf Wunsch den ratsuchenden Älteren im eigenen Zuhause, richten zum Beispiel das WLAN-Netzwerk neu ein oder kommen vorbei, wenn der Weg zum Begegnungszentrum zu beschwerlich ist. Darüber freuten sich die vier älteren Menschen, die zu Gast waren, um über ihre ersten Erfahrungen in der digitalen Welt zu plaudern, sichtlich.

Die Geschichten, die sie erzählen, berühren: Eine Frau fühlt sich nicht mehr so verloren wie im All, wenn sie sich in der digitalen Welt bewegt; vor allem freut sie sich über den regen Austausch mit ihrer Enkelin in Australien. Eine andere findet nun auch im Netz spannende Informationen über kulturelle Veranstaltungen und freut sich über die vielfältigen Möglichkeiten, die ihr ein Smartphone bietet. Ein älterer Mann fühlt sich bei vielen seiner digitalen Fragen mittlerweile so fit, dass er das Gelernte an andere weitergibt. Ein anderer freut sich über digitale Fotoserien auf dem Smartphone, die ihn an glückliche Zeiten erinnern. Die große Begeisterung über das Engagement der ehrenamtlichen IT-Berater, die immer ansprechbar für digitale Fragen seien, ist deutlich zu spüren. Die Ehrenamtlichen wurden vor allem dafür gelobt, Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Und während in Kreuzberg von Liebe gesprochen wurde, fiel in Falkensee der Begriff „digitale Zuwendung“. Herzerwärmend!

Bekannt macht der Seniorenrat seine Angebote unter anderem über die Lokalzeitung, über Infostände auf dem Marktplatz und vor allem in vielen persönlichen Gesprächen, sicherlich auch auf den Parkbänken, für die sich der Seniorenrat derzeit einsetzt. Auf den Tisch kamen bei einem so aktiven Seniorenrat wie in Falkensee natürlich auch politische Forderungen rund um das Thema kommunale Altenhilfe. Das politische Engagement wurde von den Gästen sehr begrüßt, die Diskussion wird – unterstützt durch die BAGSO – fortgesetzt. Auch in Sachen KI schmiedet der Seniorenrat Zukunftspläne: Die Ausstattung des KI-Projekts soll erweitert und gemeinsam mit Partnern eine Musterwohnung eingerichtet werden.

 

Vielen Dank für einen spannenden Tag!

Das Team der BAGSO bedankt sich herzlich bei allen Kolleginnen, Kollegen und Gästen in Kreuzberg und Falkensee für die Gastfreundschaft, die gute Stimmung und die lebendigen Berichte.

Ein besonderer Dank geht an Prof. Matthias von Schwanenflügel und Susanne Wein für das große Interesse und die damit einhergehende Wertschätzung, die sie unseren engagierten lokalen Partnern und deren Gästen entgegengebracht haben. Bei 35 Grad!

Praxisbeispiele

Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.

Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster

 

 

Wussten Sie schon?

Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.

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