Nachricht vom 22. August 2023
Ergebnisse des Online-Workshops „Mehr als nur Unterhaltung: Wie kulturelle Bildung das Leben im Alter bereichert“
Die Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“ hat am 16. August Interessierte aus der Kultur- und Bildungsarbeit mit älteren Menschen zum Online-Workshop „Mehr als nur Unterhaltung: Wie kulturelle Bildung das Leben im Alter bereichert“ eingeladen.
Im Workshop wurde das facettenreiche Thema der kulturellen Bildung in der nachberuflichen Lebensphase näher beleuchtet, sechs Projekte aus der kulturellen Bildungsarbeit haben Ihre gute Praxis präsentiert und anschließend kamen die Teilnehmenden in einen Austausch, wie kulturelle Bildung möglichst niedrigschwellig und für alle erfahrbar umgesetzt werden kann.
Die Ergebnisse des Online-Workshops wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, unabhängig davon, ob Sie dabei sein konnten, oder nicht. Daher veröffentlichen wir nun auf dieser Seite die Folien und Mitschriften der Vorträge und die Ergebnisse aus dem Kleingruppenaustausch, damit möglichst viele von den Erfahrungen der anderen profitieren können. Sie finden die entsprechenden Folien jeweils unter dem vorgestellten Projekt/Abschnitt:
Zunächst startete der Vormittag mit einem kurzen Überblick über die Arbeit der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und der Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“
Danach ging es weiter mit dem Eröffungsvortrag geleitet von Frau Dr. Haller von kubia dem Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur:
Überblick über die Arbeit der BAGSO sowie der Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“
Datei Präsentation Servicestelle
Eröffungsvortrag: Wer? Wie? Was? Wieso, weshalb, warum? Kulturelle Bildung im Alter
Präsentation Eröffnungsvortrag
Datei Präsentation Eröffnungsvortrag
Danach stellten die folgenden Projekte ihre Arbeit vor:
Das Projekt Generationen – Kulturen – Vielfalt
Im Projekt Generationen – Kulturen – Vielfalt initiieren Seniorenbüros Begegnungen zwischen älteren und jüngeren Menschen, z.B. über Schule, Jugendarbeit und Berufsvorbereitung. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros baut dabei auf positive Erfahrungen aus Alt-Jung-Projekten, u.a. für Geflüchtete und Ausbildungssuchende. Die Beteiligten lernen sich auf Augenhöhe mit ihren Lebenserfahrungen, Werten und Interessen kennen und setzen sich mit Fragen rund um Demokratie, Migration, Diskriminierung und Vielfalt auseinander. Dies erweitert den Horizont aller Beteiligten. Jung und Alt entwickeln gemeinsam lokale Projekte mit eigenen Themen und Herzensanliegen. Sie nutzen dafür kreative und innovative Formen aus Kunst, Kultur, Sport, Musik, z.B. Theater, digitale Reisen, Koch-Events, Feste und vieles mehr.
Das Projekt „der fliegende Salon“
Das Projekt „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“ lädt die Menschen im Landkreis zu einem neuen, selbstgestalteten, kreativen Miteinander ein. Überall, wo er startet, nimmt er eine andere Gestalt an. Die Bewohner und Bewohnerinnen gestalten ihn aktiv mit und stellen ihre ortsspezifischen Themen in den Mittelpunkt. Die Dorfgemeinschaft entwickelt gemeinsam mit den beteiligten Kultureinrichtungen und weiteren möglichen Impuls- und Ratgebern ein eigenes Konzept für Form und Inhalt ihres Salons und erprobt dessen Umsetzung. Es kann darum gehen, Vergessenes wiederzubeleben, Verborgenes aufzudecken, Alltägliches zu hinterfragen oder Lücken sinnvoll zu schließen und dabei gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Der große Kulturreichtum des Altenburger Landes soll Ausgangspunkt einer kulturellen Neuorientierung und Belebung des ganzen Landkreises sein. Die beteiligten Kultureinrichtungen – Lindenau-Museum Altenburg, Museum Burg Posterstein, Musikschule Altenburger Land, Theater Altenburg-Gera – möchten die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Kulturakteuren im ländlichen Raum stärken. Mit kreativen, gemeinsam entwickelten und umgesetzten Salonideen sollen zukunftsfähige Orte für Begegnung und Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner im ländlichen Raum entstehen.
Präsentation der fliegende Salon
Datei Präsentation der fliegende Salon
Das Projekt „Culture on Prescription“/“Kultur auf Rezept“
Im Rahmen des Projekts „Kultur auf Rezept“ werden kulturelle Aktivitäten eingeführt, die durch informelle Lern- und Ausbildungsangebote für Erwachsene erleichtert werden. Es wird kein Rezept für traditionelle Medizin sein, sondern ein „Rezept“, das Menschen zu einem kostenlosen Bildungsangebot berechtigt, das auf ihren Talenten, Interessen und Stärken aufbaut und sie hervorhebt. Dadurch wird auch das Zugehörigkeitsgefühl und die Verbundenheit mit den anderen Teilnehmern gestärkt.
Auf diese Weise wird das Projekt „Culture on Prescription“ zu einer besseren Gesundheit und einem gesteigerten Wohlbefinden dieser Menschen beitragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Gesundheitsförderung und nicht auf der Krankheit.
Präsentation Kultur Auf Rezept
Datei Präsentation Kultur Auf Rezept
Das Projekt Oper für Jung und Alt
Viele praktische Projekte und die Forschung der letzten Jahre zeigen deutlich, dass Musik einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität von Menschen mit Demenz hat. Und es zeigt sich, dass Begegnungen mit Kindern aktivierend auf sie wirken.
Musik und Kinder also – aber genau das ist es, was die Kölner Kinderoper wesentlich ausmacht. So entstand die Idee, Menschen mit Demenz den Besuch der Kinderoper zu ermöglichen. Es wurden von Anfang an keine Veranstaltungen speziell für Menschen mit Demenz konzipiert, sondern vielmehr wird durch den Besuch regulärer Vorstellungen der Kinderoper Inklusion und kulturelle Teilhabe auch für demenziell Erkrankte verwirklicht. Ein Zugang zu Opernvorstellungen findet im normalen und gewohnten Ambiente eines Opernhauses statt.
Für die Einrichtungen für Menschen mit Demenz bietet die Oper Köln zudem ein Rahmenprogramm zur Vor- und Nachbereitung des Vorstellungsbesuchs an (in Form von Materialien, Workshops und Beratung rund um die Durchführung).
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Zusammenfassung Oper für Jung und Alt
Datei Präsentation Oper für Jung und Alt
Das Projekt „Bei Anruf Kultur“ von grauwert – Büro für Inklusion & demografiefeste Lösungen
Das Projekt „Bei Anruf Kultur“ schafft bundesweit einen neuen Zugang zu kulturellen Angeboten für Menschen mit Behinderung. Angeboten werden (Hör-)Führungen, bei denen die visuellen Inhalte einer Ausstellung am Telefon vermittelt werden. „Bei Anruf Kultur“ erreicht Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ins Museum kommen oder Ausstellungen erleben können. Beispielsweise, weil sie blind oder sehbehindert sind. Oder sie sind nicht mobil oder leben im Pflegeheim. Das Angebot funktioniert ähnlich wie ein Podcast. Die Teilnehmer*innen erhalten nach der Anmeldung eine Festnetznummer und die Raumnummer für die Einwahl. Sie hören dem Guide über das Telefon zu. Falls während der Führung Fragen aufkommen, können die Zuhörer*innen diese zwischendurch in Gesprächsrunden stellen. Auf diese Weise können es sich Kulturliebhaber und – liebhaberinnen zuhause gemütlich machen und telefonisch an Kulturevents teilnehmen.
Datei Präsentation bei Anruf Kultur
Der Seniorenfußball des FC Bayern München
Seniorenfußball ist eine spezielle Form des Fußballs, die sich an ältere Menschen richtet. Dieser Sport ermöglicht älteren Spielern, aktiv zu bleiben, fördert soziale Interaktion und Gesundheit und passt das Spiel an die Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Teilnehmer an, indem es geringere Intensität und Anpassungen im Regelwerk bietet. Seniorenfußball betont den Spaß am Spiel und die Gemeinschaft, und es wird in verschiedenen Altersgruppen gespielt.
Datei Präsentation Seniorenfußball
Datei Mitschrift Seniorenfußball
Wie kann Kulturelle Bildung im Alter gelingen? Ergebnisse Kleingruppenaustausch
Anschließend gab es mehrere Diskussionsrunden, in denen in Kleingruppen an typischen Barrieren gearbeitet wurde, die bei der kulturellen Bildungsarbeit mit älteren Menschen immer wieder auftauchen können. Die Ergebnisse dieser Fachexpertise aus der Kleingruppenarbeit wurden ebenfalls gesammelt und zusammengefasst. Sie können hier abgerufen werden:
Praxisbeispiele
Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.
Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster
Wussten Sie schon?
Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.