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Symbolbild für Bildung, die Geld kostet
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Nachricht vom 11. Juli 2022

Das liebe Geld – Tipps zur Förderung digitaler Lernorte

Aktualisiert am 11. Juli 2022

„Das Geld liegt auf der Straße, man muss es nur finden“, freut sich zuversichtlich die Koordinatorin eines Senioreninternetcafés. Ein ehrenamtlicher Internetlotse ist dagegen besorgt: „Wir wissen nie, ob wir uns nächsten Monat noch die Miete für die Vereinsräume leisten können“. In beiden Fällen ist klar: Digitale Lernangebote brauchen neben Fortbildungsangeboten, Sachspenden wie Tablets und Co. und der Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, auch eine finanzielle Grundlage. Förderprogramme speziell für Lern- und Erfahrungsorte zu digitalen Themen für Ältere gibt es wenig. Daher sind oft Kreativität und Ausdauer nötig, um an das nötige Geld zu kommen. Wir haben einige Tipps und Hinweise für Sie zusammengestellt, damit es eben nicht heißt „Ohne Moos nix los“. Eine Übersicht über bundes- und landesweite Angebote rund um Alter und Digitalisierung, die für Weiterbildung, Austausch und Vernetzung sorgen, finden Sie übrigens auch bei den BAGSO Projekten Digitalpakt Alter und Digital-Kompass.

Neue Ansatzpunkte finden

Durchaus einige Bundesprogramme, Landesförderungen oder Stiftungen unterstützen digitale Angebote für ältere Menschen. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, bei der die digitale Kommunikation zwischen allen Generationen noch wichtiger geworden ist, rückt das Thema auch bei Förderpartnern verstärkt in den Vordergrund. Hilfreich ist es dennoch, bei der Suche nach Fördermitteln den Blick zu weiten und auch nach Programmen zu schauen, die andere, aber ähnliche Schwerpunkte setzen. Ausgangspunkte und Suchbegriffe können zum Beispiel sein: Digitalisierung von Vereinen, digitale Infrastruktur, Ehrenamt / Engagement, ländlicher Raum / Dorfentwicklung, Smart Cities, Quartiersentwicklung, Verbraucherschutz oder Teilhabe. Auch für speziellere Themen wie Digitalisierung im Gesundheitswesen oder Smart Home sind Lernangebote für Ältere dringend notwendig.

Auf dem aktuellen Stand bleiben

Verschiedene Organisationen weisen auf ihren Websites, in Newslettern oder über Social Media auf Förderprogramme hin. Empfehlenswert sind zum Beispiel die Newsletter der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement und natürlich der BAGSO. Auch die Servicestelle Digitalisierung und Bildung hat einen eigenen Newsletter mit regelmäßigen Infos zu Förderprogrammen.

Durchforsten Sie regelmäßig Datenbanken wie die Förderdatenbank des Bundes, der Länder und der EU, die Förderdatenbank der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt oder die Stiftungssuche. Das Deutsche Rote Kreuz Wohlfahrt hat ebenfalls eine Übersicht „Fördermöglichkeiten für digitale Vorhaben“ erstellt. Verfolgen Sie auch die Aktivitäten von Telekommunikationsanbietern. Die Deutsche Telekom unterstützt zum Beispiel verschiedene Projekte, die sich für digitale Teilhabe einsetzen.

Wettbewerbe nutzen

Allein den Ruhm und die Ehre, die Auszeichnungen von Wettbewerben bedeuten, haben sich viele Senioreninterneterfahrungsorte mehr als verdient. Manchmal sind außerdem Preisgelder damit verbunden. Die Mühe, die Formulare auszufüllen lohnt: Wenn einmal die Projektbeschreibung steht, kann man die Textbausteine auch für spätere Anträge und Wettbewerbe verwenden. Machen Sie zum Beispiel mit beim Goldenen Internetpreis, beim Smart Hero Award oder beim Preis für Digitales Miteinander. In vielen Bundesländern und Kommunen werden außerdem Preise für besonders engagierte Organisationen verliehen. Eine Übersicht über Preise rund ums Ehrenamt finden Sie beim Deutschen Engagementpreis.

Lernen, wie es geht

Einige Volkshochschulen oder Freiwilligenagenturen bieten Fortbildungen zum Thema Fundraising an. Gerade der Austausch mit den anderen Teilnehmenden kann gemeinsame Ideen und den Rubel ins Rollen bringen. Mittlerweile gibt es außerdem zahlreiche, oft kostenlose Online-Fortbildungen, zum Beispiel Online-Seminare zu Fundraising und Fördermittel der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt oder die Lernplattform der Betterplace Academy. Schauen Sie auch einmal in die Aufzeichnung des Digital-Kompass-Seminars „Fundraising für Vereine in Zeiten von Corona“ oder in die Broschüre der Digitalen Nachbarschaft zum Online-Fundraising bzw. in den Fundraising-Ratgeber der Aktion Zusammenwachsen hinein.

Vor Ort im Blick

Positive Erfahrungen haben so einige Senioreninternetinitiativen mit der lokalen Bankfiliale gemacht, wie z.B. das Seniorenbüro Trier, das von seiner Sparkasse eine Tablet-Spende erhalten hat. Denken Sie auch an Bürgerstiftungen, lokale Unternehmen, an Landeszentralen für politische Bildung oder Landesmedienanstalten. Außerdem hilft auch ein direktes Nachfragen bei der Kommune, wo gerade welche Fördermittel zur Verfügung stehen. Manchmal sind die lokalen Fördermöglichkeiten so unbekannt, dass sie gar nicht ausgeschöpft werden.

Förderprogramme

Der Förderdschungel ist oft unübersichtlich und nicht einfach zu durchblicken. Wir haben daher einige Angebote zusammengestellt, bei denen das Thema „Alter und Digitalisierung“ Chancen auf eine Förderung haben könnte. Eine weitere Übersicht über Finanzierungsmöglichkeiten digitaler Angebote hat das Deutsche Rote Kreuz in seiner Übersicht „Fördermöglichkeiten für digitale Vorhaben“ zusammengestellt.

Bundesweit

BMFSFJ / BAGSO: DigitalPakt Alter
Im Rahmen des DigitalPakt Alter unterstützt die BAGSO den Auf- und Ausbau digitaler Erfahrungsorte. Der Beginn einer ggf. weiteren Förderrunde würde hier bekannt gegeben.

Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Die erste Förderwelle Ende 2020 erfreute sich einer riesigen Nachfrage. Hier finden Sie aktuelle Förderprogramme der DSEE. Außerdem wurde eine Förderdatenbank eingerichtet, die regelmäßig aktualisiert wird.

Aktion Mensch: Internet für Alle
Mit „Internet für alle“ werden Angebote gefördert, die eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am digitalen Fortschritt ermöglichen. Bis zum 31. Dezember 2022 können Sie bis zu 10.000 Euro beantragen.

Deutsche Fernsehlotterie
Die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert unter anderem soziale Innovationen im digitalen Bereich. Hier gehts zum Förderschwerpunkt Digitalisierung.

Evangelische Kirche in Deuschland: Digitalinnovationsfonds
Der Fonds der Evangelischen Kirche unterstützt Gemeinden, Einrichtungen und Ehrenamtliche dabei, digitalen Projekte zu realisieren.

Stiftung daHeim im Leben
Bei der Stiftung können Sie Projekte beantragen, die es Menschen im Alter ermöglicht, weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Stiftung Digitale Chancen: Digital mobil im Alter
Gemeinsam mit O2 verleiht die Stiftung sogenannte digitale Care-Pakete an Einrichtungen der offenen und stationären Seniorenarbeit, die unter anderem Tablets und Smartphones enthalten. Die Geräte verfügen über eine mobile Internetverbindung und können von Seniorinnen und Senioren über acht Wochen durchgehend im Alltag eingesetzt werden.

Stifter helfen
Über Stifter-helfen erhalten gemeinnützige Organisationen alles rund um IT: Vergünstigte Software, Services und Know-how zum Thema Digitalisierung.

 

Bundesländer

Baden-Württemberg
Das Sozialministerium Baden-Württemberg veröffentlicht hier seine Förderaufrufe. Öfter mal vorbeisurfen lohnt.

Bayern
Das Bayrische Sozialministerium bietet Mehrgenerationenhäusern an, MuT-Punkt zu werden. MuT steht dabei für Medien und Technik. Für jedes Mehrgenerationenhaus stehen dafür jährlich bis zu 5.000 € zur Verfügung. Informationen zu weiteren Förderungen für Seniorinnen und Senioren des Sozialministeriums bietet die Förderrichtlinie „Selbstbestimmt Leben im Alter“ (SeLA)  

Ein gutes Beispiel für Unterstützung auf kommunaler Ebene bietet das Sozialreferat München: Es zahlt Menschen über 60 Jahren, die entweder Grundsicherung bzw. Sozialhilfe beziehen oder über ein geringes Nettoeinkommen verfügen, für den Erwerb eines Laptops oder Tablets 250 Euro dazu.

Berlin
In Berlin unterstützt die Lotto-Stiftung Berlin einige Angebote für Ältere, z.B. das neue Seniorennetz Berlin.

Brandenburg
Die Staatskanzlei des Landes Brandenburg vergibt Fördergelder an Projekte im Bereich bürgerschaftliches Engagement, darunter auch Vorhaben der Digitalisierung im Ehrenamt.

Bremen
Die Bürgerstiftung Bremen fördert unter anderem Projekte im Bereich der Nachbarschaftshilfe. Ein Förderschwerpunkt liegt auf dem Zusammenleben der Kulturen und Generationen.

Hamburg
Tipps rund um Fördermittel in Hamburg sammelt das AKTIVOLI-Landesnetzwerk.

Hessen
Das Land Hessen hat als Teil seiner Digitalstrategie verschiedene Förderangebote ins Leben gerufen. Hessische Lernorte können sich bis 15. August 2022 für das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ bewerben. Dazu gehört das Programm „Ehrenamt digitalisiert!“ oder das FSJ digital speziell für Alten- und Pflegeeinrichtungen. 2020 stellte die Landesregierung außerdem Pflegeeinrichtungen 10.000 Tablets zur Verfügung.

Mecklenburg-Vorpommern
Förderangebote gibt’s im Nordosten Deutschlands bei der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern. Eine Übersicht über weitere Fördertöpfe bietet das Landesamt für Gesundheit und Soziales.

Niedersachsen
Das Förderprogramm „Wohnen und Pflege im Alter“ des Landes Niedersachsen fördert „Projekte, die dazu beitragen, älteren Menschen auch bei Pflegebedürftigkeit ein weitestgehend selbstbestimmtes und selbstständiges Leben im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen“.

Nordrhein-Westfalen
Auch das Forum Seniorenarbeit sammelt Informationen zu Fördermöglichkeiten.

Der Förderpott.Ruhr unterstützt engagierte Menschen und Organisationen bei neuen Ideen und bestehenden Projekten unter dem Thema „Zusammenleben im Quartier“.

Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW hat unter anderem ältere Menschen im Blick. Derzeit gibt es zwar keine aktuelle Ausschreibung, aber es loht sich, öfter mal auf der Website vorbeizuschauen: 2020 wurde das Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ angeboten, im April erhielt der Caritasverband eine Förderung für digitale Technik in Pflegeheimen.

Aus dem Fonds Kulturelle Bildung im Alter fördert kubia, das Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion, mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen Projekte, die modellhaft für die Stärkung und Entwicklung kultureller Bildung mit älteren Menschen sind.

Rheinland-Pfalz
Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat auf seinem Engagementportal Wir tun was verschiedene Fördermöglichkeiten rund um das Ehrenamt zusammengestellt. PC- und Internet-Treffs für ältere Menschen können ggfs. über die Leitstelle „Gut leben im Alter“ des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalsierung gefördert werden.

Sachsen
Der Freistaat Sachsen fördert mit dem Programm „Wir für Sachsen“ bürgerschaftliches Engagement. Über das Programm können Engagierte auf Antrag eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Sachsen-Anhalt
Lotto Sachsen-Anhalt unterstützt gemeinnützige Projekte. Auch hat die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. einen Fördermittelfinder für Sachsen-Anhalt etabliert, der sich thematisch durchsuchen lässt. Das Land Sachsen-Anhalt bietet einige Förderprogramme zum Digitalen Wandel, z.B. zu öffentlich zugänglichem WLAN.

Schleswig-Holstein
Auf der Engagementplattform Schleswig-Holsteins werden zahlreiche Fördermöglichkeiten gesammelt.

Thüringen
Die Thüringer Ehrenamtsstiftung unterstützt mit dem Programm „Aktiv vor Ort“ ländlich geprägte Vereine und Initiativen, unter anderem auch bei der Digitalisierung des Vereinsalltags. Auch Aufwandsentschädigungen und Fahrtkosten für Ehrenamtliche können gefördert werden.

Kennen Sie weitere Förderprogramme, über die digitale Lernangebote für Ältere unterstützt werden können? Dann senden Sie eine E-Mail an wolf@bagso.de

Praxisbeispiele

Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.

Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster

 

 

Wussten Sie schon?

Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.

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