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Nachricht vom 28. Februar 2023

Die kommenden Schwerpunktthemen der Servicestelle – So vielfältig kann Bildung im Alter aussehen

Die Entscheidung ist gefallen: Die Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“ wird in den kommenden drei Jahren vor allem vier Bildungsthemen in den Fokus ihrer Arbeit rücken und so einen Überblick über die speziellen Bedarfe und Interessen von Lernenden, sowie Beispiele für bestehende Bildungsangebote im Alter geben:

  1. April – September 2023: kulturelle Bildung im Alter
  2. Oktober 2023 – März 2024: Demokratiebildung & politische Bildung
  3. Juli – Dezember 2024: Sport, Ernährung und Gesundheitsbildung
  4. Januar – Juni 2025: Übergang in die nachberufliche Phase & Ehrenamt

Zu jedem der vier Schwerpunkte ist eine Online-Veranstaltung geplant, in der das entsprechende Thema näher beleuchtet wird. Mehr Infos zu den Terminen und Inhalten folgen noch.

Wir wollen Ihnen aber schon einen kurzen Vorgeschmack darauf geben, was Sie unter den einzelnen Punkten erwarten dürfen:

 

Kulturelle Bildung kann mehr sein als Museen und Theater

Los geht es im April mit dem Schwerpunkt der kulturellen Bildung. Das Alter und die damit häufig einhergehende Freizeit ist eine tolle Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern, indem man neue Sprachen, Künste und Kulturen kennenlernt. Doch wie können kulturelle Bildungsangebote so konzipiert werden, dass sich alle Menschen sich angesprochen fühlen? Opernhäuser, Theater und Museen werden häufig von finanziell unabhängigen Älteren mit hohem Bildungsinteresse besucht. Dabei beginnt kulturelle Bildung nicht erst an der Abendkasse. Auch in regionalen Schützenvereinen, internationalen Kochabenden oder überkonfessionellen Gottesdiensten wird Kultur für alle erfahrbar gemacht. Die Servicestelle möchte Ihnen Beispiele aufzeigen, wie das aussehen kann. Darüber hinaus sollten Senioren und Seniorinnen nicht nur als passive Teilnehmende, sondern in einer aktiven, gestaltenden Rolle bei der Entwicklung kultureller Angebote gesehen werden. Die Servicestelle wird sich bis September daher auf die vielfältigen Projekte und Initiativen für kulturelle Bildungsarbeit mit älteren Menschen konzentrieren und zum gemeinsamen Austausch anregen.

 

Politische Bildung ist nicht nur etwas für junge Menschen

Von Oktober bis März 2024 steht der Schwerpunkt Demokratiebildung & politische Bildung im Fokus. Hier wird es darum gehen, ältere Menschen für politische Themen zu sensibilisieren und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich aktiv in demokratischen Prozessen zu engagieren. Aktuell wird bei politischen Bildungsangeboten der Fokus noch sehr auf Kinder und Jugendliche gelegt. Was in jungen Jahren als wichtige Grundlage für politische Mitbestimmung gesehen wird, gerät im Alter zunehmend aus dem Blick. Ältere Menschen sind als Zeitzeugen und Zeitzeuginnen wichtige Akteure politischer Bildung, doch sie müssen darüber hinaus auch als Adressaten und Adressatinnen solcher Bildungsangebote mehr in den Fokus gerückt werden. Denn politische Bildung für alle Generationen ist unverzichtbar, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und globale Krisen zu meistern. Doch das kann nur gelingen, wenn auch ältere Menschen bei ihrer politischen Meinungsbildung unterstützt und weitergebildet werden. Hier möchte die Servicestelle mögliche Ansätze sammeln und aufzeigen, wie politische Bildung im Alter gelingen kann.

 

Gesundheitsbildung als Voraussetzung für ein langes und selbstbestimmtes Leben

Von Juli bis Dezember 2024 steht die Gesundheitsbildung mit vielen Bereichen wie Sport, Ernährung, seelischem Wohlbefinden und dem Umgang mit Krankheiten im Mittelpunkt. Oft ist die Vorstellung vom Alter mit hohen gesundheitlichen Einschränkungen verknüpft, doch insgesamt sind Senioren und Seniorinnen heutzutage deutlich gesünder und aktiver als vorherige Generationen. Hier gilt es auf diese Entwicklung aufzubauen und die Selbstständigkeit und die Gesundheit möglichst lange zu bewahren. Gesundheit im Alter spielt auch eine wichtige Rolle für die Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben und an Bildungsangeboten. Besonders Zielgruppen mit schweren gesundheitlichen Einschränkungen müssen explizit in den Blick genommen und adressiert werden, um sie zu erreichen. Mit höherem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für chronische Erkrankungen oder mehrere Krankheiten zur gleichen Zeit, die Anfälligkeit für Suchtverhalten oder die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Nebenwirkungen durch Medikamente. Hier sind Bildungsangebote wichtig, die niedrigschwellige Hilfe leisten. Dazu kommt: auch vor dem Gesundheitswesen macht die Digitalisierung nicht halt. Die elektronische Patientenakte oder das E-Rezept bedeuten für viele ältere Menschen weitere Hürden bei der Versorgung. Auch hier möchte die Servicestelle ansetzen und Möglichkeiten aufzeigen, Bildungsangebote für gesundheitliche Themen zu schaffen, um ältere Menschen so, zu aktiven Akteurinnen und Akteuren in ihrer eigenen Gesundheit zu machen. 

 

Das Alter bietet die spannende Möglichkeit sich dem zu widmen, was einen erfüllt

Schließlich wird von Januar bis Juni 2025 das Thema Übergang in die nachberufliche Phase sowie ehrenamtliches Engagement im Fokus stehen. Durch eine steigende Lebenserwartung bietet sich für viele Senioren und Seniorinnen die Perspektive, auch nach Ende der Berufstätigkeit noch viele Jahre aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Endlich ist ausreichend Zeit da, sich vermehrt Interessen, Hobbys oder Menschen zu widmen, die bisher zu kurz kamen. Gleichzeit kann der Austritt aus dem Beruf auch ein großes Loch im Leben hinterlassen, dass es zu füllen gilt. Die Freizeit sinnvoll zu nutzen bringt dabei viele positive Effekte wie mehr zwischenmenschliche Kontakte, Sinn, Ziel und Struktur im Alltag, persönliche Erfolgserlebnisse oder eine höhere Lebenszufriedenheit mit sich. Die Möglichkeiten sich zu engagieren sind zahlreich, aber oft unübersichtlich. Den ersten Schritt zu wagen, fällt dabei vielen schwer. Wie findet man also die passende Aufgabe? Oder umgekehrt: wie gewinnt man erfolgreich ältere Menschen als Freiwillige für die eigene Initiative? Diesen Fragen werden wir im letzten Schwerpunktthema nachgehen und Ihnen dabei gute Praxisbeispiele und hilfreiche Materialien zur Verfügung stellen.

 

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die vier Schwerpunktthemen nacheinander zu beleuchten und Ihnen dadurch viele Anregungen für die Bildungsarbeit mit älteren Menschen zu bieten!

Sie haben Impulse, passende Projekte oder weitere Informationen zu einem der Schwerpunktthemen? Dann melden Sie sich gerne bei kruekel@bagso.de und lassen Sie uns die Vorteile einer Zusammenarbeit nutzen.

Praxisbeispiele

Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.

Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster

 

 

Wussten Sie schon?

Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.

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