Älterwerden und Altsein sind nicht zwangsläufig und in jedem Fall mit Hilfsbedürftigkeit und Gebrechlich-
keit gleichzusetzen. Es muss deutlich gemacht werden, dass ältere Kolleginnen und Kollegen sich auf kom-
munaler Ebene aktiv einbringen wollen, um ihre Perspektiven zu verdeutlichen und in ihren Angelegenhei-
ten mitzureden und mitzugestalten.
Deshalb ist es sehr wichtig, die Mitwirkungsmöglichkeiten und Strukturen von Seniorinnen und Senioren
in den Kommunen gesetzlich zu verankern. Mitwirkungsgremien müssen eine gesetzlich abgesicherte Mög-
lichkeit haben, ihre Vorschläge und Vorhaben in die kommunale Politik hineinzutragen.
Kommunalwahlen, wie dies 2024 in acht Bundesländern der Fall ist (Baden-Württemberg, Brandenburg,
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sind ein
Weg, sich vor Ort aktiv einzubringen und die Interessen der Senior*innen zu vertreten.
Daher ist es ein Anliegen des DGB, stärker darauf zu drängen, gesetzliche Mitwirkungsmöglichkeiten in al-
len Bundesländern auf kommunaler Ebene zu ermöglichen.
Mit der vorgelegten Überarbeitung der Veröffentlichung zur kommunalen Senior*innenpolitik aus dem
Blickwinkel der Gewerkschaften leistet der DGB einen Beitrag zur Beschreibung kommunaler Handlungs-
felder für die gewerkschaftliche Senior*innenpolitik. Dabei erhebt das Papier nicht den Anspruch, allge-
meingültig für alle kommunalen Strukturen relevant zu sein. Der DGB weist hier auf die aus der Erfahrung
der gewerkschaftlichen Senior*innenarbeit entwickelten Arbeitsfelder hin, die auf die kommunalen Bege-
benheiten individuell angepasst werden können.
Diese Beschreibung der gewerkschaftlichen Handlungsfelder für Senior*innenpolitik soll insbesondere
dazu dienen, dass sich Senior*innen noch stärker als bisher in kommunale Entscheidungsprozesse einbrin-
gen können, um dort für ihre Themen Gehör zu finden und tatsächliche Veränderungen und Verbesserun-
gen zu erzielen – und vor allem an den bevorstehenden Kommunalwahlen teilnehmen und für eine hohe
Wahlbeteiligung sorgen.
Was sind die kommunalpolitischen Themen der Parteien und was bedeuten sie für Senior*innen? Kommen
Senior*innen überhaupt vor? Dies gilt es zu prüfen. Vor der Wahl!