Nicht nur in den Kirchen, auch in der Erwachsenenbildung scheint Armut nur dann ein Thema zu werden, wenn es sich um eine Armut handelt, die uns lediglich marginal tangiert: Armut in der Dritten Welt. Die Auseinandersetzung ist tatsächlich in vielen Programmen der Volkshochschulen und der evangelischen und katholischen Erwachsenenbildung zu finden. Aber Armut in Deutschland ist nur selten Thema. Der Beitrag zeichnet nach, welche Dimensionen Armut in Deutschland hat, rekonstruiert mögliche Verursacher von Armut und setzt sich am Beispiel der Langzeitarbeitslosen mit einer These auseinander, die Hans Tietgens 1994 formuliert hat (…) dass die Erwachsenenbildung „in der Vergangenheit ein gestörtes Verhältnis zur Armut gehabt hat … (Es) könnte darüber nachgedacht werden, warum Armut von der Erwachsenenbildung mit einer merkwürdigen Haltung der Scham behandelt wird.“
Schlagworte: Soziale Ungleichheit, Armut, Bildung im Alter