Unter der Fragestellung „Digital im Alter – wo finde ich Unterstützung?“ tauschte sich Moderatorin Ninia LaGrande mit Nicola Röhricht, Projektleiterin des DigitalPakt Alter, und Petra Rollfing, Mobilreferentin im Projekt Digitaler Engel, darüber aus, warum viele ältere Menschen bei der Digitalisierung Unterstützung brauchen, was ein breit angelegtes Bündnis wie der DigitalPakt Alter dazu beitragen kann oder wie konkrete Lernangebote gestaltet sein müssen.
Nicola Röhricht unterstrich, wie wichtig es sei, mit Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen an einem Strang zu ziehen, um älteren Menschen mehr digitale Teilhabe zu ermöglichen – und das in ganz verschiedenen Bereichen: vom Wohnen über Mobilität, Soziale Teilhabe, Gesundheit, Pflege bis hin zum eigenen Quartier und der Nachbarschaft. Dazu gehören zum Beispiel Digitalunternehmen, die stärker die Wünsche älterer Menschen bei der Produktentwicklung in den Blick nehmen oder das Einbeziehen von gerontologischer und geragogischer Expertise.
Petra Rollfing berichtete von ihren Erfahrungen auf der Deutschlandtour des Digitalen Engels und folgerte unter anderem daraus, dass es vor Ort vertrauenswürdige persönliche Ansprechpersonen brauche, die regelmäßig auf die Fragen und Bedürfnisse älterer Ratsuchenden eingehen können. Nicola Röhricht ergänzte, dass dies unter anderem die 150 durch den DigitalPakt Alter unterstützen Erfahrungsorte und viele weitere Senioreninternetinitiativen, Mehrgenerationenhäuser, Seniorenbüros oder Bildungsanbieter leisten. Das Service-Telefon der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ informiere über weitere Lernorte vor Ort.
Wichtig bleibe es aber auch, so Nicola Röhricht, dass für Ältere, die nicht digital teilhaben können oder wollen, weiterhin so lange analoge, also persönliche, telefonische oder postalische Dienstleistungen angeboten werden, bis es eine umfassende und bedarfsgerechte Unterstützung für diejenigen gebe, die digitale Angebote nicht selbständig nutzen können.
Die Gesprächsrunde fand im Rahmen des Tags der offenen Tür im Bundesfamilienministerium am 20. und 21. August statt. Am Thema Interessierte konnten auch direkt mit den Digitalen Engeln ins Gespräch kommen oder beim Stand des Programms Altersbilder über die Preisträger des Karikaturenwettbewerbs „Digitalisierung – (k)ein Problem?“ schmunzeln.
Unter dem Motto „Demokratie lädt ein“ öffneten auch das Bundeskanzleramt, die anderen Bundesministerien und das Bundespresseamt ihre Tore und boten die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich über die Arbeit der Bundesregierung zu informieren.
Übrigens: Viele Senioreninternetinitiativen bildeten sich selbst regelmäßig weiter, so beteiligen sich zum Beispiel 32 an unserem Projekt „Digitale Souveränität älterer Menschen mit KI-Technologien fördern“. Auch unsere Roboterkatze war dabei und stellte sich erneut als fabelhafte Gesprächsöffnerin auf der U-Bahn-Fahrt zum Ministerium, an der Sicherheitskontrolle, auf der Straße, auf der Bühne und im Publikum heraus.