Was ist mein liebstes smartes Gerät? So lautete die Einstiegsfrage in der ersten Videokonferenz der 16 lokalen Partner des Projekts „Digital souverän mit KI“. Die Antworten der 26 Teilnehmenden fielen ganz unterschiedlich aus:
Platz 1: Sprachassistenten
Für viele stehen Sprachassistenten auf Platz eins: Sie können dabei helfen, Unterhaltungsangebote zu finden, Nachrichten zu hören oder den Terminkalender im Griff zu halten. Roboterkatzen kamen ebenfalls gut bei den Projektpartnern an: Sie funktionieren zwar ganz ohne Künstliche Intelligenz, bieten aber einen hervorragenden Gesprächseinstieg in die Fragestellung „Wo liegt der Unterschied zwischen einem Roboter (in Katzenform) und einem Menschen?“ Ähnliches gilt für VR-Brillen, die Besuche in virtuelle Welten ermöglichen und mit denen bereits Spaziergänge durch Jenas Altstadt und zur Bonner Kirschblüte stattfanden. KI ist dabei zwar nicht im Spiel. Es gibt aber Künstler wie Denis Shiryaev, die altes Filmmaterial mit KI-Technologien so bearbeiten, dass man virtuell ein Stück mit der Wuppertaler Schwebebahn von 1902 fahren kann. Hoch im Kurs stehen auch Staubsauger- und Fensterputzroboter, die körperlich anstrengende Haushaltsarbeiten abnehmen, und Videokonferenzsysteme, um die eigenen Erfahrungen und Wissen rund um KI später digital weitergeben zu können.
Nachbessern nötig!
Kritik und Verbesserungsvorschläge gab es natürlich auch: Oft ist das erste Einrichten der Geräte kompliziert und es fehlen verständliche bzw. deutschsprachige Anleitungen. Insbesondere bei einzelnen Smart-Home-Elementen ist oft nicht gleich ersichtlich, welche Geräte miteinander vernetzt werden können. Das Anlegen vieler verschiedener Kundenkonten und Zugangsdaten für einzelne Geräte nimmt viel Zeit in Anspruch und wird schnell unübersichtlich; auch die Bindung an bestimmte Anbieter wird kritisch gesehen. Die selbstfahrenden Staubsaugerroboter können zur Stolperfalle werden, der Fensterputzroboter aus großer Höhe abstürzen. Große Skepsis herrscht gegenüber Sturzmelder-Sensoren. Das Gefühl, überwacht zu werden, lässt sich nicht ganz abschütteln, auch wenn weder Kamera noch Mikrofon Daten aufzeichnen.
Probieren geht über Studieren
Durchweg positiv bewerten die Projektpartner die Möglichkeit, die neuen Technologien selbst ausprobieren zu können – und das in ganz unterschiedlichen Situationen. So sorgen die Roboterkatzen im familiären Umfeld für Begeisterung und regen generationenübergreifende Gespräche über Technik an. In einer Musterwohnung stehen Staubsaugerroboter, Smart-TV und mehr zum Besichtigen bereit, in einem Hotel für Sehbeeinträchtigte wird überlegt, in Zukunft bei Interesse der Gäste Hotelzimmer mit mobilen Sprachassistenten auszustatten. Manche Geräte wurden von begeisterten Testerinnen und Testern direkt für zu Hause gekauft. Das Interesse, verschiedene Geräte auszuprobieren ist so groß, dass sogar eine Tauschbörse unter den lokalen Partnern angeregt wurde. Zumindest bei einem Gehstock mit Sensoren werden sich zwei Projektstandorte mit dem Testen abwechseln.
Wie geht’s weiter
Sobald sich die Engagierten der lokalen Partner mit den neuen Technologien vertraut gemacht haben, können sie ihre Erfahrungen zu den einzelnen Geräten in Fragebögen festhalten. Die Ergebnisse werden von der BAGSO für die Mediathek und Broschüre zum Thema aufgearbeitet. Einige Partner planen, die Geräte in Kürze auch Älteren nach Hause auszuleihen, andere bieten in den eigenen Räumlichkeiten die Möglichkeit, sie zu testen. Für die BAGSO steht in den nächsten Wochen die Ausarbeitung einer Schulung für Multiplikatoren im Zentrum – natürlich stets im Austausch mit den 16 lokalen Projektpartnern.