16 lokale Partner des Projekts „Digital souverän mit KI“ befassen sich 2022 mit der Frage, in welchen Bereichen ältere Menschen im Alltag von KI-Systemen profitieren können. Dazu gehören Mehrgenerationenhäuser, Seniorenbüros, Seniorencomputerclubs oder auch Wohnberatungsstellen. In der ersten Jahreshälfte nahmen rund 180 Ehrenamtliche an Online-Seminaren der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ teil und befassten sich mit Fragen wie: „Was ist überhaupt Künstliche Intelligenz?“, „Wo begegne ich KI-basierten Systemen im Alltag?“, „Wie schütze ich meine Daten?“ und „Wie gebe ich digitales oder technisches Wissen weiter?“ Außerdem nähern sich die Projektteilnehmenden dem Themenfeld Künstliche Intelligenz ganz praktisch, indem sie vor Ort Anwendungen und Geräte mit KI-basierten Funktionen ausprobieren.
Im Herbst stehen zahlreiche Veranstaltungen an, bei denen die qualifizierten Engagierten ihre ersten Erfahrungen und Erkenntnisse rund um das Thema „KI-Systeme im Alltag“ an ältere Menschen weitergeben.
Ganz nebenbei Neues kennenlernen
Das kann ganz nebenbei passieren, wenn zum Beispiel in Erfurt während des Tabletkurses des Vereins Mit Medien e.V. auch gleich Sprachassistenten erklärt werden oder der Staubsaugerroboter mittendrin die vorher programmierte Putzroutine startet und so für Gelächter, aber auch neue Gesprächsthemen sorgt.
Auf Interessen der Teilnehmenden eingehen
In Gelsenkirchen wurden Vorträge zu den Themen „Sprachassistenten, KI im Alltag, Smartphone“ angeboten. Wichtig sind dabei direkte Anknüpfungspunkte an die Interessen der älteren digitalen Einsteigerinnen und Einsteiger. Das kann zum Beispiel eine KI-basierte App sein, die auf dem neuen Smartphone gleich mit ausprobiert wird, oder ein leicht verständliches Video, das einen Überblick gibt, wo KI-Systeme in der Medizin eingesetzt werden.
Gemeinsam auf Tour
Der Verein Vielfalt für Bürger e.V. aus Neukirchen ist gern unterwegs und verbindet bei Ausflügen die Interessen seiner verschiedenen Gruppen. So waren die Mitglieder des Handy-Stammtischs und des Fotozirkels gemeinsam beim Seniorenbüro Jena zu Gast, um sich mit dem Projektpartner aus dem Jahr 2021 auszutauschen, und besuchten eine Ausstellung zum Thema Künstliche Intelligenz im Hygienemuseum Dresden. Das Digital-Kompass-Team des Offenen Kanals Westküste wird demnächst eine Hamburger Ausstellung besuchen und verabredete sich spontan während einer Netzwerkveranstaltung im Chat mit den SeniorTrainerInnen Hamburg zu einem Austausch – zum Beispiel über die Kooperationsveranstaltungen „Intelligente Geräte zum Anfassen – für Menschen 60+“ mit den Hamburger Bücherhallen.
Besonders beliebt: Musterwohnungen
Sehr beliebt sind Besichtigungen von Musterwohnungen, in denen neben technischen und digitalen auch mehr und mehr KI-basierte Assistenzsysteme präsentiert werden, die dabei unterstützen, länger selbständig in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Lokale Partner, die eigene Musterwohnungen betreiben, wie das AAL-Netzwerk Saar e.V., die Gesellschaft für Prävention e.V. Magdeburg oder die Kommunale Wohnberatungsstelle Tirschenreuth sprachen gegenüber den anderen Teilnehmenden von „Digital souverän mit KI“ bereits herzliche Einladungen aus. Wenn keine Wohnung vorhanden ist, reicht auch ein Musterzimmer, wie es die Seniorenakademie Donau-Oberschwaben e.V. gerade einrichtet, oder mobile Musterkoffer zu verschiedenen Themen, ganz aktuell beispielsweise zum Energiesparen.
KI-Frühstück
Die Tirschenreuther Kolleginnen luden im September zu einem KI-Frühstück ein. Zuvor installierten die Teilnehmenden eine Einkaufsapp, erstellten gemeinsam Einkaufslisten, übten direkt im Supermarkt damit umzugehen und tauschten sich beim gemeinsamen Frühstücken über verschiedene KI-Systeme im Alltag aus.
Geräte testen im Haus der Zukunft
Im Mehrgenerationenhaus Gerolstein stand der Tag der offenen Tür unter dem Motto „Haus der Zukunft“. Ehrenamtliche Digitalbotschafterinnen und Digitalbotschafter erklärten smarte Geräte aus den Bereichen Haushalt, Gesundheit, Sicherheit, Sprachassistenten und Unterhaltung. Ein besonders großer Publikumsmagnet waren Roboterhund und –katze. Guter Tipp für weitere Veranstaltungen: Mit KI-Bildgeneratoren Aushänge gestalten und damit einen Gesprächseinstieg ins Themenfeld Künstliche Intelligenz bieten.
Gemeinsam gehts weiter
Viele lokale Partner arbeiten vor Ort mit anderen Organisationen zusammen, unter anderem mit Seniorenakademien, Volkshochschulen, Hochschulen oder Bibliotheken, geben ihre Erfahrungen bereitwillig weiter; manchmal werden sogar Geräte verliehen. Gegenseitige Besuche werden ebenfalls geplant. Auch in Böblingen, Hannover, Memmingen, Falkensee, Bremerhaven und Osnabrück wurden bereits eifrig smarte Geräte getestet, über KI-Systeme diskutiert und Veranstaltungen für ältere Menschen vor Ort geplant. Es geht also munter weiter, wir werden berichten!