Viele Menschen fühlen sich einsam. Die Angebote der Sportvereine können mit Gesundheitsförderung und Gemeinschaft helfen.
Wir alle haben uns wahrscheinlich schon einmal einsam gefühlt. Für viele Menschen ist das Gefühl jedoch ständiger Begleiter im Alltag. Das zeigt das von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Einsamkeitsbarometer. Demnach haben sich im Jahr 2021 11% der in Deutschland lebenden Menschen manchmal einsam gefühlt. Auch wenn Einsamkeit unter älteren Menschen nicht häufiger vorkommt als in anderen Altersgruppen (bei 9,1% der Menschen zwischen 51 und 75 Jahren und bei 10,2% der Menschen ab 75 Jahren), ist sie ein wichtiger Faktor für ein gesundes Leben und Alt-werden.
Verstetigt sich die Wahrnehmung von Einsamkeit, kann diese chronisch werden und sowohl psychische als auch physische Krankheiten verursachen. So wird Einsamkeit unter anderem mit Depressionen, Schlafproblemen, suizidalem Verhalten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Das macht Einsamkeit zu einem wachsenden (gesundheits-)politischen Thema, denn neben dem persönlichen Leid, stellt sie auch eine Belastung für Gesundheitssysteme und die Volkswirtschaft dar. Zudem kann das Empfinden von Einsamkeit auch das Vertrauen in staatliche Institutionen erschüttern und sich nachteilig auf die Wahlbeteiligung auswirken.
In dieser Woche (17. bis 23. Juni) findet die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ statt. Sie soll die Verhinderung von Einsamkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sichtbar machen und möglichst viele Menschen dafür einbinden. Damit besteht eine prima Gelegenheit, sich gemeinsam zum Sport zu verabreden oder Bekannte in den eigenen Sportverein einzuladen. Dabei muss auch gar nicht auf das Thema Einsamkeit verwiesen werden. Sinnvoller ist es, die positiven Eigenschaften des Vereinssports herauszustellen, denn er bietet Gemeinschaft, Teamgeist, Zusammenhalt und stellt für viele Menschen eine soziale Heimstätte dar, in der sie unabhängig von ihrem Hintergrund oder ihren Fähigkeiten willkommen sind.
Das Projekt „Verein(t) gegen Einsamkeit“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird, sensibilisiert Sportvereine für das Thema Einsamkeit und unterstützt bei der Gestaltung von Angeboten, die Menschen mit Einsamkeitsempfinden erreichen sollen.
In diesem Jahr fördert das Projekt unter dem Motto „Gemeinschaft bewegt – Aktionstage für soziale Verbundenheit“ zehn Mitmachangebote im öffentlichen Raum. Ziel der Aktionstage ist es, das Sportangebot der Vereine im öffentlichen Raum zu präsentieren und zum Mitmachen einzuladen. Dabei kooperieren die Vereine mit vor Ort ansässigen Initiativen, um neue Zielgruppen zu erschließen.
Wer einen Sportverein mit seinen Sportangeboten in seiner Nähe sucht, kann auf der Bewegungslandkarte des DOSB fündig werden. Außerdem bietet die Angebotslandkarte des Kompetenznetz Einsamkeit die Möglichkeit, wohnortnahe Angebote zu suchen, die sich speziell an Menschen mit Einsamkeitsempfinden richten und darauf ausgelegt sind, ins Gespräch und in Gemeinschaft zu kommen.
Mehr Information zu dem Projekt finden Sie auf der Website des Deutschen Olympischen Sportbundes (dosb.de).