„Kegeln mal anders“ stellt eine Verbindung zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern des AWO-Seniorenzentrums im rheinland-pfälzischen Höhr-Grenzhausen und den Kindern des Jugendtreffs „Zweite Heimat“ her.
Sie kegeln jede Woche zusammen – allerdings nicht herkömmlich mit Holzkegeln, sondern mit einem Controller in der Hand auf einer großen Leinwand. Das Kegeln auf der Spielkonsole sollte den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums den Einstieg in die digitale Welt erleichtern um dann unter Anleitung einen PC zu nutzen, um mit Angehörigen, die weit entfernt wohnen, zu skypen, eine E-Mail zu schreiben oder eines Tages vielleicht auch online einkaufen zu können.
Das lief im Projekt:
Im Sepember 2018 startete das Projekt „Kegeln mal anders“: Die Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren kamen mit ihrer Spielkonsole in das Seniorenzentrum und erklärten den Bewohnerinnen und Bewohnern, wie man mit einem Controller in der Hand kegelt. Danach wurde eine Projektveranstaltung zum Thema „digitales Feedback“ durchgeführt. Dabei wurde das neue Feedbackterminal „Sayway“ vorgeführt und die Möglichkeiten des digitalen Feedbacks aufgezeigt.
Um den Bewohnern einen regelmäßigen Zugang zu diesen Geräten zu ermöglichen, wurde ein Schreibtisch mit einem PC für Skype- und Internetnutzung sowie drei Tablets für Spiele, Recherchen und digitale Beschäftigungsangebote angeschafft.
In Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule wurde besprochen, wie ein seniorengerechtes digitales Angebot ausgeführt werden könnte. Hierzu wurde anschließend ein Konzept erstellt. In der ersten großen Veranstaltung Anfang Februar 2019 wurden die Bewohner und Bewohnerinnen über die Möglichkeiten des Internets und der Nutzung digitaler Geräte in Kooperation mit der Honorarkraft der Kreisvolkshochschule informiert und eingeladen, sich die Geräte anzuschauen. Ende Februar fand bereits das erste Angebot „Internet leicht gemacht“ unter der Führung der Honorarkraft der VHS und einer Mitarbeiterin des Hauses mit vier Bewohnerinnen und Bewohnern statt. Die Unterstützung erstreckte sich vom „Anmachen“ des Gerätes, über Aussuchen eines Spieles bis hin zur Führung des Pfeils und der richtigen Berührung des Bildschirms.
Als Unterstützung für die Teilnehmenden haben sich zwei Ehrenamtliche des Hauses zu sogenannten „digitalen Botschaftern (Digibos)“, einem Projekt des Ministeriums Rheinland-Pfalz, ausbilden lassen. Sie führen nun inzwischen selbstständig das Angebot durch, unter anderem auch Skype-Anrufe mit Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner.
Um diejenigen zu erreichen, die bisher nicht am Angebot teilgenommen haben, fand eine große Veranstaltung „Kaffee trifft Internet“ statt. Hier konnten alle die Geräte ausprobieren.
Das Ergebnis:
Die Ehrenamtskoordinatorin des Hauses, Berit Kulicke, berichtet: „Wir haben uns für eine langsame Heranführung entschieden, die auch Spaß macht. In unserem Haus leben sehr viele hochaltrige Menschen. Für die ist die digitale Welt eine große Herausforderung. Die Hemmschwelle gegenüber digitalen Geräten ist höher als vermutet, aber die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen macht das Ganze ein bisschen leichter. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner mögen diesen Austausch zwischen den Generationen generell sehr gern und wir haben gemerkt, gerade was die Digitalisierung betrifft, kommen wir ohne intergenerationelle Projekte nicht sehr weit.“
Bezogen auf die Veranstaltungsreihe ließe sich an der konstanten Zahl sowie an der Rückmeldung der Bewohnerinnen und Bewohner erkennen, dass gr0ßes Interesse an der digitalen Welt bestehe und die Seniorinnen und Senioren sehr gerne an dieser teilhaben würden.
Die schönsten Leuchtturm-Erfahrungen:
Insgesamt sei es schön zu sehen, dass die Älteren mit Neugierde und Freude an die digitalen Medien heran gehen.
Ein Highlight sei das traditionelle Weihnachtsgeschichten-Vorlesen gewesen, zu dem die Kinder des Jugend- und Kulturzentrums „Zweite Heimat“ ins Seniorenzentrum „Kannenbäckerland“ gekommen wären, um den Bewohnern vorzulesen. Die Geschichten wären erstmals auch von digitalen Endgeräten vorgelesen worden, was die Bewohnerinnen und Bewohner sehr beeindruckt hätte.
Organisation und Ziele
Unser Seniorenzentrum wurde 1971 erbaut und 2015 umfangreich modernisiert. Es liegt in ruhiger Wohnlage der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen im vorderen Westerwald. Dank der Lage am Stadtrand können die Heimbewohner*innen ungestört leben und sich in dem hauseigenen Garten mit Teich erholen. Die Stadt bietet Ihnen Einkaufsmöglichkeiten, Ärztinnen*Ärzte, Restaurants und Cafés. Bei Bedarf bieten wir Ihnen einen praktischen Bestellservice für notwendige Besorgungen des täglichen Lebens.
Entdecken Sie die Workshops und Vorträge der Servicestelle zu den Themen Bildung und Lernen im Alter. Melden Sie sich zu den kommenden Veranstaltungen an oder stöbern Sie in den Dokumentationen vergangener Events, die Ihnen jederzeit zur Verfügung stehen.
Unsere umfangreiche Materialsammlung bündelt übersichtlich Ressourcen verschiedenster Bildungsanbieter und stellt Ihnen eine Vielzahl von Materialien rund um Bildung im Alter zur Verfügung, die Sie bei der Umsetzung Ihrer Projekte unterstützen. Ob Handreichungen, Methoden, Praxisbeispiele oder Fachartikel – durchstöbern Sie die Inhalte und lassen Sie sich für Ihre Arbeit inspirieren.
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