Wie gelingt das Vermitteln von Technik- und Medienkompetenz an ältere Menschen gut? Diese Frage stand im Zentrum der ersten Qualifizierungsrunde im KI-Projekt. Rund 100 Internethelferinnen und -helfer bundesweit haben in sieben Runden an dem Online-Workshop teilgenommen, von Kiel bis Pfaffenhofen, von Bocholt bis Görlitz.
Der Blick auf das eigene Lernen als Ausgangspunkt
Ausgehend von der eigenen Lernbiografie haben die Teilnehmenden erarbeitet, welche Umstände ihnen selbst das Lernen erleichtern oder erschweren. Als hilfreiche Aspekte wurden zum Beispiel genannt: ein persönliches Interesse und Ziel, Lernen in Gemeinschaft, die unmittelbare praktische Anwendung des Wissens, Spaß und Freude beim Lernen, ein angenehmer Rahmen, Lernen im eigenen Tempo. Umstände, die einem die Freude am Lernen verhageln sind vor allem Zeitdruck, Leistungsdruck, zu schnell oder lustlos vorgetragene Inhalte und generell Reizüberflutung durch zu viele Kanäle.
Herausforderungen der Technikkompetenz-Vermittlung
Referentin Janina Stiel nahm die Teilnehmenden mit auf einen Geragogik-Schnupperkurs, bei dem die Besonderheiten des Lernens im Alter im Fokus standen und die Frage, wie sich dieses Wissen zur Gestaltung von Techniklernangeboten nutzen lässt. Der Blick auf die digitale Kluft innerhalb der älteren Bevölkerung sensibilisierte die teilnehmenden Internethelferinnen und -helfer dafür, welche Gruppen derzeit schwer erreicht werden und daher im Fokus unser aller Bemühungen stehen sollten. Der Blick auf die Barrieren, die Menschen äußern, welche das Internet noch nicht nutzen, führt zu den Maßnahmen, die dafür Brücken bauen können: Aufklären über den persönlichen Nutzen im Alltag, verständliche Unterstützung beim Lernen anbieten, Ernstnehmen von Bedenken zu Datensicherheit und Datenschutz und deshalb vermitteln realistischer Risiken und wie man sich davor schützen kann.
Reflexion der eigenen Tätigkeit
In kleinen Gruppen kamen die Teilnehmenden am Ende miteinander ins Gespräch, tauschten Erfahrungen und gute Ideen miteinander aus und reflektierten, was sie in Zukunft noch verbessern könnten, um ihren älteren Lernenden ein gutes Lernumfeld zu bieten. Viele konzentrierten sich dabei auf die Frage, wie sie schwer erreichbare Gruppen doch erreichen könnten. So soll Kontakt aufgenommen werden zu lokalen Frauenzentren, Migrantenorganisationen, Kirchen sowie Blinden- und Sehbehindertenvereinen und sollen bestehende Angebote auch mal auf dem Marktplatz bekannt gemacht werden. Auch was einen guten Internethelfer und eine gute Internethelferin ausmacht wurde zusammengetragen: Geduld, Fachwissen, Agieren auf Augenhöhe, kurze und präzise Sätze statt ausschweifende Erklärungen, selbst Begeisterung für Technik mitbringen, Beispiele geben können, praxisnah, Gefahren benennen und vor allem gut zuhören können um herauszufinden, wo der Mensch steht und mit welchen Fragen und Kompetenzen er oder sie gekommen ist.
Zum Projekt
Das Modul „Wissen weitergeben“ war das erste von vier Grundlagen-Workshops, die im Projekt durchgeführt werden, ergänzt mit weiteren Lernangeboten zu KI-Spezialthemen. In drei Wochen berichten wir an dieser Stelle zum zweiten Modul „Was ist eigentlich KI“?