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Im „Café Klönschnack“ – so der Name der Tagespflege der Diakonie – werden Seniorinnen und Senioren langsam an Tablets und ihren Nutzen herangeführt. Das Projekt hat zum Ziel, die Einstiegshürden zur Nutzung neuer Medien zu überwinden.
Die Tablets sollen nicht nur für die Kommunikation mit der Tagespflege und anderen Tagesgästen eingesetzt werden, sondern es soll auch erlernt werden, wie diese Geräte im Alltag genutzt werden können.
Langfristig sei auch der Einsatz der Tablets in der Pflege denkbar, beispielsweise zur Betreuung der Medikamenteneinnahme zu Hause über Skype, wenn jemand nicht in die Tagespflege kommen kann.
Es wurden zunächst fünf Tablets bestellt und eingerichtet. In den „Tablet-Kursen“, die etwa eine Stunde dauern, werden nun Woche für Woche für Interessierte die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgezeigt, die ein Tablet bietet. Begonnen wurde ganz einfach mit der Erklärung, was ein Tablet ist und wie es angeht. Nach und nach kommen die unterschiedlichen Funktionen dazu, wobei alles so lange geübt wird, wie es notwendig ist. So wurde z.B. vier Mal in Folge geübt, wie man Kontakte speichert und diese dann anruft. Erst dann kam eine neue Funktion dazu.
In der Regel sind sechs bis 10 TeilnehmerInnen bei den Kursen dabei, die z.T. auch ihre eigenen Tablets mitbringen und froh sind, dass sie nun eine Schulung bekommen. Von „ich schaffe das nie“ bis hin zu „ich kann das ja doch“ waren nur ein paar Wochen nötig, wobei natürlich keiner zur Teilnahme gezwungen wird. Alle TeilnehmerInnen kommen freiwillig.
„Man hört ja immer das Argument: Unsere Leute sind schon über 80, die lernen das nicht mehr“, sagt Simone Weber, Mitarbeiterin in der Tagespflege der Diakoniestation im niedersächsischen Burgdorf. „Entscheidend ist aber, ob sie ein Motiv haben, es zu lernen. Natürlich darf man die Menschen nicht überfordern, aber man sollte auch nicht unter den Möglichkeiten bleiben. Wir machen erst mal die Technik begreifbar – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Dann geht es darum, herauszufinden, was für die konkrete Person von Interesse sein könnte. Wenn z. B. ein Enkelkind für ein Austauschjahr in den USA ist, dann skypen wir – das ist ein absolutes Aha-Erlebnis, dass man sich da sieht.“
Um Tablets als unterstützendes Kommunikationsmittel zwischen Tagespflege, der Diakoniestation und den Gästen zu testen, wurde eine Anzeige in der Zeitung geschaltet. Freiwillige konnten sich daraufhin bei der Diakoniestation melden. Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurden montags bis freitags via Skype Telefonate geführt oder Nachrichten geschrieben, was in etwa 5 bis 10 Minuten täglich dauerte.
Inzwischen würden die Kursteilnehmenden Kontakte speichern, diese anrufen und ihnen E-Mails schreiben, Google Maps nutzen, Fotos machen, bearbeiten und später verschicken, speichern oder löschen, Google als Suchmaschine nutzen, YouTube als Musikquelle nutzen und Spiele nicht nur spielen sondern auch herunterladen können.
Das Projekt habe sich in Burgdorf so gut herumgesprochen, dass es inzwischen ehrenamtlich unterstützt und federführend ehrenamtlich geleitet werde. Damit werde es also auch nach Ablauf des Förderzeitraums weitergeführt werden. Auch über die Stadt hinaus habe es großes Interesse hervorgerufen, sodass sogar die Presse davon berichtet hätte.
Der Testlauf Tablets als unterstützendes Kommunikationsmittel in der Pflege zu nutzen, habe gezeigt, dass zwar technisch alles gut geklappt habe, es aber zeitlich manchmal eng geworden wäre. „Bedenkt man, dass für die noch ferne Zukunft geplant ist, irgendwann Menschen morgens anzurufen, müsste über eine Arbeitskraft nachgedacht werden, die die Aufnahme ergänzend übernehmen kann“, erläutern die Projektverantwortlichen.
Erfreulich sei, dass die Teilnehmenden immer vergnügter über die Zeit des Kurses geworden wären. „Skepsis wich und sie freuen sich immer wieder, dass sie doch schaffen, etwas Neues zu lernen. Sie fühlen sich nicht mehr nutzlos, zumindest was das Thema digitale Medien angeht.“
Außerdem würden sich die Teilnehmenden sogar gegenseitig unter die Arme greifen, was die Projektverantwortlichen besonders freut.
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Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“
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der Seniorenorganisationen e.V.
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