Startseite » Praxisbeispiel » Senioren Filmproduktion Digitale Medien Challenge
Um älteren Menschen mit Migrationsgeschichte die Möglichkeiten des Internets vorzustellen, brachte der Deutschen Verein russischsprachiger Ärzte und Psychologen das Projekt „Senioren-Filmproduktion Digitale Medien-Challenge“ auf den Weg. Das Ziel: Die alltäglichen Herausforderungen der digitalen Welt aus Sicht von russischsprachigen Seniorinnen und Senioren in einem Film zu veranschaulichen.
Der Film soll einen Überblick darüber geben, welche Defizite bei den älteren Migrantinnen und Migranten aktuell im Umgang mit den Medien (Skype, verkäuferfreie Kassen, Tickets, Handynutzung etc.) festgestellt werden können und Lösungswege für Probleme und Barrieren aufzeigen. Er dient somit als Informationsbasis und Modell für weitere ähnliche Projekte.
Etwa 20 Personen zwischen 70 und 80 Jahren haben gelernt, wie sie das Internet nutzen können und wie man mit dem Smartphone filmen kann. Anschließend haben sie sich gegenseitig beim Nutzen digitaler Medien gefilmt. Auch haben die Seniorinnen und Senioren einen gemeinsamen Ausflug der Gruppe in den Römerpark in Xanten dokumentiert. Diesen haben sie mit ihren neu erworbenen Kenntnissen selbstständig vorbereitet: Sie nutzten das Internet, um Informationen zu suchen und Tickets zu kaufen.
Die Dreh-, Schnitt- und Untertitelproduktion wurde im Zeitraum Dezember 2018 bis Juli 2019 von den Senioren und Seniorinnen mit Migrationsgeschichte in Begleitung von Experten realisiert. Der fertig geschnittene und untertitelte Film wird anderen russischsprachigen Gruppen in Deutschland zur Verfügung gestellt.
„Sie haben sich dann gegenseitig dabei gefilmt, wie sie mit Verwandten telefonieren, sich im Netz Informationen besorgen und E-Mails schreiben. Und wir haben Interviews gedreht, in denen sie schildern, welche Erfahrungen sie mit digitalen Medien haben und wo es Hindernisse gibt. Der Film hilft ihnen dabei, mehr Selbstvertrauen im Umgang mit digitalen Medien zu gewinnen“, erzählt Anna Bondarenko vom Deutschen Verein russischsprachiger Ärzte und Psychologen.
Der entstandene Film diene als Motivation. Er bewege Seniorinnen und Senioren dazu, sich auch im höheren Alter mit den Medien und neuen Technologien auseinander zu setzen und vertraut zu machen. Der Kurzfilm sei ein Ergebnis zum Anfassen und könne „tatsächlich als kleiner Leuchtturm im digitalen Dunkeln bezeichnet werden.“
Der Verein berichtet: „Nach Abschluss der Dreharbeiten haben sich 18 von 20 Teilnehmenden ein Handy oder Tablet besorgt. Dort werden Karten-Apps, Skype, die Funktion Sprachnachrichten zu versenden, WhatsApp und die Kamera fleißig im Alltag verwendet. Nützliche Apps wie Google Translate werden insbesondere von Menschen mit einer Migrationsgeschichte genutzt. Das trägt maßgeblich dazu bei, das Leben zu erleichtern. Schön war, dass selbst die Teilnehmenden, die noch keinerlei Erfahrung mit den Medien hatten oder sehr skeptisch und zurückhaltend waren, bei den Dreh- und Schnittarbeiten aktiv, fasziniert und engagiert teilgenommen haben.“
Hier finden Sie Lernvideos sowie Broschüren und Positionspapiere, die Sie über das Bestellformular unten kostenlos bestellen können.
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Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“
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