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Nachricht vom 11. Juli 2024

Themenhalbjahr Gesundheitsbildung und Prävention für ältere Menschen

Mit Beginn des Monats Juli startet auch das neue Themenhalbjahr der Servicestelle „Bildung und Lernen im Alter“ mit dem Schwerpunkt auf Gesundheitsbildung für ältere Menschen. In den kommenden Monaten wird der Fokus auf Informationen zur Bewegungsförderung, zum Ernährungswissen, zur Bedeutung von sozialem Miteinander sowie zu präventiven Maßnahmen für eine gute geistige und körperliche Fitness liegen.

Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheit im Alter

Bis zum Jahr 2040 werden circa 23 Millionen Menschen im Alter über 65 Jahre in Deutschland leben. Zum ersten Mal in der Geschichte können die meisten von uns damit rechnen, 70 Jahre oder noch älter zu werden. Die Kinder, die heutzutage geboren werden, werden wahrscheinlich sogar mehr als 100 Geburtstage feiern. Das bietet ganz erstaunliche Möglichkeiten, aber es hat auch seinen Preis. Biologische Alterungsprozesse und körperliche Abbauprozesse beginnen zwar nicht erst mit 50, 60 oder 70 Jahren, sondern bereits in jüngeren Jahren, werden aber häufig mit zunehmendem Alter vermehrt sichtbar und spürbar. Unsere gesundheitlichen Beschwerden nehmen zu, werden akuter und komplexer und führen damit zu einer verringerten Lebensqualität und steigenden Kosten für die eigene Gesundheitsversorgung. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist mittlerweile auf 78 Jahre bei Männern und sogar 83 Jahre bei Frauen gestiegen, aber es gibt kaum Belege dafür, dass die Menschen im Alter heute gesünder sind, als ihre Eltern es waren. Die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft, stellt auch die Kranken- und Pflegesysteme zunehmend vor Herausforderungen, da immer mehr kranke Menschen versorgt werden.

Gesundheitszustand in der Lebensphase Alter

Neben anderen Faktoren wie Geschlecht, sozioökonomischem Status, sozialem Umfeld und biografischen Ereignissen haben die Bereitschaft, Neues zu lernen, und vor allem der Gesundheitszustand einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltungsmöglichkeiten des Lebensabschnitts Alter. Befragungen zum persönlichen Gesundheitszustand im Alter zeigen jedoch, dass insgesamt 48 % der Befragten von gesundheitlichen Problemen berichten. Dabei wurde deutlich, dass es um die gesundheitliche Lage der Frauen durchschnittlich schlechter bestellt ist als um die der Männer. Ebenso ist der Gesundheitszustand von Personen ab 80 Jahren schlechter als der der 65- bis 79-Jährigen. Während es keine wahrnehmbaren Unterschiede zwischen Menschen in West- und Ostdeutschland gibt, ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad und der gesundheitlichen Lage erkennbar.

Viele Krankheiten, die altersbedingt vermehrt auftreten wie Diabetes, Arthrose und Demenz sind dabei nicht nur kräftezehrend Betroffene und Angehörige, sondern auch aktuell unheilbar und müssen daher langfristig behandelt werden. Diese Krankheiten sind durch erschwerte Heilungsverläufe gekennzeichnet und führen zu gesundheitlichen Einschränkungen und Funktionsverlusten. Der potenzielle Segen eines längeren Lebens könnte somit zum Fluch werden, wenn die Menschen sich nicht gleichzeitig körperlich, geistig und finanziell auf ein längeres Leben vorbereiten.

Bedeutung der Gesundheitsbildung im Alter

Gesundheit ist eine also wichtige Voraussetzung, um das Leben im Alter möglichst selbstbestimmt und aktiv erleben zu können. Vor diesem Hintergrund werden Themen wie Gesundheitsförderung und Prävention immer bedeutender. Denn auch im fortgeschrittenen Alter haben gesundheitsförderliche Maßnahmen erwiesenermaßen einen positiven Effekt auf Mobilität, Selbstständigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität. Die Erhaltung der Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Form ist daher eine wesentliche Entwicklungsaufgabe im Alter.

Dafür braucht es eine Stärkung der Gesundheitskompetenz sowie die Förderung gesundheits- und bewegungsförderlicher Maßnahmen in den Lebenswelten älterer Menschen. Erforderlich ist zudem eine verstärkte Fokussierung auf die Prävention von (Mehrfach-)Erkrankungen und deren Folgeerscheinungen. Die Forschung zeigt, dass auch hier durch frühzeitige präventive Maßnahmen viele altersbedingte Krankheiten in ihrem Verlauf positiv beeinflusst werden können. Durch Aufklärung und entsprechende Bildungsmaßnahmen können ältere Menschen informierte Entscheidungen treffen und ihre Gesundheit eigenverantwortlich fördern.  

Der medizinische Fortschritt und Trends wie Digitalisierung, größere Mobilität und Diversität bieten Chancen und Risiken für eine auf Prävention und Gesundheitsförderung ausgerichtete Gesellschaft.

 

Quellen:

Heggie, Jon; 2019: Warum gute Gesundheit mehr bedeutet als nur ein langes Leben

Müllegger, Julia; 2015 Bildung als Faktor für Gesundheit im Alter (pedocs.de)

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2024: BZgA: Gesundheit älterer Menschen

Praxisbeispiele

Lernen Sie von den praktischen Erfahrungen anderer und lassen Sie sich inspirieren. Wir zeigen Ihnen verschiedene Beispiele, wie Bildung im Alter gelingt.

Übersicht der Praxisbeispiele - interner Link Öffnet den Link in einem neuem Fenster

 

 

Wussten Sie schon?

Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir! Dieser Satz geht auf den Philosophen Seneca zurück, der vor über zweitausend Jahren lebte. Es ist erstaunlich, dass dieses Thema in den Schulen immer noch brandaktuell ist.

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